Ursachen – wie entsteht das PMS überhaupt?

Auch wenn viel am PMS geforscht wird: Die genauen Ursachen sind bis heute nicht bekannt. Es bleibt rätselhaft, warum die einen Frauen ein PMS entwickeln und die anderen nicht. Weder die ethnische Herkunft oder der Kulturkreis noch der sozioökonomische Status scheinen bei der Entstehung und Schwere des PMS eine Rolle zu spielen. Das jedenfalls lassen die bisherigen Erkenntnisse vermuten. Medizinische Fachleute gehen jedoch davon aus, dass mehrere Faktoren für die Symptome verantwortlich sind und es nicht „die eine“ Ursache gibt. Die These: Das PMS ist eine Fehlfunktion, deren Ursachen wahrscheinlich in der Psyche, im Nervensystem und in den Hormonen liegen. Die zyklischen Veränderungen der Geschlechtshormone könnten auch die Bildung und Aktivität von anderen Hormonen und Nervenbotenstoffen beeinflussen.

Es gibt viele Theorien, welche Faktoren an der Entstehung des PMS beteiligt sein könnten1:

  • In der zweiten Zyklushälfte steigt die Menge des Hormons Prolaktin an – es fördert das Anschwellen der Brustdrüsen und kann Schmerzen auslösen. Prolaktin gilt als entscheidender Mitspieler beim PMS.
  • Ebenfalls beteiligt sein könnte das „Glückshormon“ Serotonin, dessen Menge ebenfalls im Lauf des Zyklus schwankt. Nach dem Eisprung sinkt die Serotoninkonzentration im Körper allmählich, um dann kurz vor dem Beginn der Menstruation ihren Tiefststand zu erreichen. Damit könnten die Stimmungsschwankungen zusammenhängen.
  • Scheinbar steigt die Neigung zum PMS, wenn der Körper in der zweiten Zyklushälfte das Gelbkörperhormon Progesteron produziert und zugleich die Östrogenausschüttung sinkt. Bei entsprechender Veranlagung oder besonderen Belastungen können die typischen PMS-Symptome auftreten.
  • Manche Frauen scheinen auf die Abbauprodukte des Progesterons empfindlicher zu reagieren. Auch eine Wechselwirkung des Progesterons mit anderen Hormonen, etwa dem Serotonin, könnte möglich sein.
  • Der persönliche Lebensstil spielt beim PMS mit, vor allem die Ernährung und Bewegung. Zu viel Zucker, Koffein, Alkohol, Nikotin und Bewegungsmangel können das PMS begünstigen.
  • Ein verminderter Melatonin-Spiegel sowie eine Schilddrüsenunterfunktion könnten ebenfalls ein PMS fördern oder auch PMS-ähnliche Symptome auslösen. Eine genaue ärztliche Diagnostik ist hier deshalb besonders wichtig.

1 https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/praemenstruelles-syndrom-pms/