PMDS – die Seele leidet noch mehr

Das Kürzel PMDS steht für „prämenstruelle dysphorische Störung“. Sie ist eine besondere Form des PMS, die häufig einen zusätzlichen Leidensdruck verursacht. Dabei fallen seelische Beschwerden wie Depressivität und Ängste noch mehr ins Gewicht als beim PMS – oft sogar so erheblich, dass die Betroffenen zeitweise ihren Alltag, ihr Privatleben und ihren Beruf nicht mehr bestreiten können. Seit dem Jahr 2000 ist PMDS als eigenständige Erkrankung anerkannt. Das Wort „dysphorisch“ heißt übersetzt „gereizt, angespannt“. Als „dysphorisch“ gilt ein Gefühlszustand, bei dem die Stimmung im Vorfeld der Menstruation bedrückt und herabgestimmt ist. Manche Frauen sind zusätzlich reizbar, unkonzentriert, erschöpft und manchmal auch aggressiv. Dazu kommen oft körperliche Symptome wie beim PMS. Auch hier verschwinden die Beschwerden wieder, wenn die Regelblutung einsetzt. Grundsätzlich kann jede Frau im gebärfähigen Alter an PMDS erkranken.

Für das PMDS haben Forschende übrigens inzwischen eine biologische Ursache nachgewiesen. Verantwortlich ist sehr wahrscheinlich eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit auf die Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Dies passt auch zu der Beobachtung, dass das PMDS oft familiär gehäuft vorkommt. Man kann deswegen heute davon ausgehen, dass PMDS nicht psychosomatisch, sondern organisch bedingt ist.2

2 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/72278/Biologische-Ursache-der-praemenstruellen-dysphorischen-Stoerung-gefunden